Wandel im Wertpapiergeschäft: Neue Chancen nutzen

VonJens Keller,Philipp Misura,Martin Rupprecht
Banken, Blogartikel

Unsere Banken haben den Wecker zu lange ignoriert.

Über Jahre hinweg mangelte es im Bereich Wertpapiere, Investments und Asset Management an Innovation und Mut. Neue Wege zu gehen, echte Vorreiter zu sein – das war Fehlanzeige. Stattdessen verharrten viele Banken in alten Strukturen, während sich um sie herum die Welt verändert. Doch die Zeit des Stillstands ist vorbei.

 

Heute treiben internationaler Wettbewerb und vor allem agile Fintechs den Wandel unaufhaltsam voran. Plötzlich gibt es Spezialanbieter für Nischen, die früher undenkbar erschienen: Von der Demokratisierung hochkomplexer Private-Equity-Investitionen bis hin zur Blockchain-basierten Abwicklung von Transaktionen. Die Anforderungen der KundInnen sind klar: Einfacher, schneller, smarter. Und der Druck auf traditionelle Banken wächst mit jedem Tag. Denn eines ist sicher: Wer jetzt nicht aufwacht, wird den Anschluss verlieren.

 

Die Bedeutung von Investments wird in den kommenden Jahren rasant zunehmen. Der demografische Wandel und die Herausforderungen unseres Rentensystems machen Wertpapiere und andere Anlageformen nicht länger zu einer bloßen Ertragsquelle für Banken. Vielmehr sind sie ein essenzielles Instrument für den Wohlstand unserer Gesellschaft. Es geht um nichts Geringeres als die finanzielle Absicherung künftiger Generationen. Die steigende Nachfrage – sowohl von PrivatanlegerInnen als auch institutionellen Kunden – wird von innovativen, technologiegetriebenen Anbietern bedient werden. Banken, die hier nicht Schritt halten, verlieren im Hintergrund die notwendige Aufmerksamkeit.

 

Doch wie könnte diese Zukunft aussehen? Stellen wir uns vor: Eine vollständig automatisierte Investmentwelt, in der Künstliche Intelligenz auf Blockchain-basierte Systeme trifft. Portfolios werden in Echtzeit optimiert, Transaktionen ohne menschliches Zutun und ohne Verzögerung abgewickelt, und AnlegerInnen erhalten individuelle Anlagestrategien, die auf ihre Lebenssituation zugeschnitten sind – basierend auf Daten, die sie selbst bereitstellen. Was heute nach Science-Fiction klingt, ist morgen vielleicht Standard.

 

Das institutionelle Geschäft wird besonders betroffen sein. Die Wertschöpfungskette, wie wir sie kennen, steht vor einer Revolution. Neue Technologien könnten nicht nur Prozesse beschleunigen, sondern ganze Geschäftsmodelle überflüssig machen.

 

Banken, die aktiv gestalten überleben in diesem Wandel und haben die Chance langfristig erfolgreich zu sein. Doch dazu braucht es Mut, Weitblick und die Bereitschaft, sich neu zu erfinden – immer wieder.

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