
Target Operating Model: Zukunft gestalten statt nur verwalten

Viele Unternehmen stehen aktuell unter starkem Veränderungsdruck: Märkte wandeln sich rasant, Kundenerwartungen steigen, neue Technologien fordern Anpassung – und das alles gleichzeitig. Ein statisches Betriebsmodell kommt da schnell an seine Grenzen. Wer zukunftsfähig bleiben will, muss sein Target Operating Model (TOM) regelmäßig überprüfen und gezielt weiterentwickeln.
Dabei geht es längst nicht mehr nur um Effizienz. Es geht darum, Strukturen und Prozesse so aufzustellen, dass sie flexibel, digital und kundenzentriert auf neue Anforderungen reagieren können – ohne dabei die Umsetzbarkeit aus dem Blick zu verlieren.
Was ein zukunftsfähiges TOM ausmacht, welche Prinzipien wir bei der Entwicklung verfolgen und wie eine erfolgreiche Umsetzung in der Praxis aussieht, zeigen wir im folgenden Deep Dive.
Deep Dive: Target Operating Model

Das Target Operating Model (TOM) dient als strategischer Rahmen, der festlegt, wie ein Unternehmen seine Strategie und sein Geschäftsmodell umsetzt und damit seine Geschäftsziele erreicht. Es legt dar, wie die oben genannten Elemente wie Aufbauorganisation und End-to-End-Prozesse aber auch Daten und Systeme in einem Steuerungsmodell mit entsprechender Governance miteinander verbunden werden sollen und wie im Unternehmen miteinander interagiert werden soll, um die entsprechende Wertschöpfung für den Kunden und Markt zu schaffen.
Aufgrund dieser Ganzheitlichkeit sind nicht nur viele Personen von einem angepassten Target Operating Model betroffen. Meist haben verschiedene Stakeholder im Unternehmen auch stark differenzierte Erwartungen an die zukünftige Definition des Unternehmens.
Klare Design-Prinzipien sichern Umsetzbarkeit

In unseren Engagements nutzen wir bei einem Target Operating Model Design fünf Kern-Design-Prinzipien. Oftmals steht die messbare Wirkung auf die Gewinn- und Verlustrechnung, mit der Realisierung von Quick-Wins am Anfang der Projekte, zu sehr im Mittelpunkt. Neben schlanken Strukturen sollte auch das Leistungsportfolio evaluiert und an den Bedürfnissen der Kunden und den Anforderungen des Marktes ausgerichtet werden.
Ein weiteres zentrales Prinzip ist die Durchgängigkeit des neuen Target Operating Models zur Vermeidung von Brüchen entlang der Wertschöpfungskette – verbunden mit klarer Steuerungsverantwortung im Management.
So kann gezielt und strukturiert in den relevanten Kostenpositionen angesetzt werden; gleichzeitig wird eine stabile Basis für weiteres Wachstum geschaffen. Die Integration digitaler Ressourcen ermöglicht es ebenfalls, die strategischen Ziele effektiver zu erreichen und ein robustes Fundament für das Unternehmen und weiteres Wachstum zu schaffen.
Unser Ansatz gliedert sich in Kernphasen

Phase 1: Entwicklung und Ausgestaltung des Zielbetriebsmodells
Nach einem kurzen Set-up erfolgt zunächst eine strukturierte Ist-Diagnose entlang der relevanten End-to-End-Kernprozesse der Wertschöpfungskette. Die Analyse orientiert sich dabei bewusst an der spezifischen Unternehmenssituation und folgt einem agilen Vorgehen.
Darauf aufbauend wird eine erste Steuerungslogik des zukünftigen TOM entworfen, die als konzeptioneller Rahmen für die folgenden Schritte dient. Danach beginnt die Entwicklung konkreter TOM-Optionen. In dieser Phase diskutieren wir bereits auf oberster Führungsebene erste Strukturalternativen und binden – je nach Zielsetzung – selektiv weitere Schlüsselpersonen ein, um frühzeitig Akzeptanz und Mitgestaltung zu fördern.
Im Anschluss wird das bevorzugte Zielmodell weiter ausdifferenziert und zur Entscheidungsreife gebracht. Diese Designentscheidung bildet die Basis für die Entwicklung einer konkreten Umsetzungs-Roadmap, die den Übergang in die nächste Projektphase vorbereitet.
Phase 2: Vorbereitung und Konkretisierung der Umsetzung
In der zweiten Projektphase steht die Vorbereitung der Implementierung des Target Operating Models im Fokus. Aufbauend auf den Ergebnissen der ersten Phase erfolgt eine systematische Validierung und Detaillierung der TOM-Struktur. Ziel ist es, die Voraussetzungen für eine reibungslose Umsetzung zu schaffen, ohne Auswirkungen auf den operativen Betrieb. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Phase ist die Ausarbeitung der künftigen Aufbauorganisation, einschließlich erster Besetzungsüberlegungen für Schlüsselpositionen.
Parallel dazu werden die relevanten Geschäftsvorfälle entlang der End-to-End-Prozesse konkretisiert und in ein tragfähiges Steuerungsmodell überführt. Dies umfasst unter anderem die Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten (RACI), die Ausgestaltung von Rollenprofilen sowie die Präzisierung von Führungsstrukturen mit entsprechender Beschreibung und Bewertung der zukünftigen Stellen.
Phase 3: Beginn Umsetzung Target Operating Model
Mit der kommunikativen Ankündigung des Go-Live des zukünftigen Target Operating Model beginnt die dritte Projektphase, die im Zeichen der konkreten Implementierung steht. Ziel ist die sukzessive Überführung in operative Strukturen und Abläufe. Im Mittelpunkt stehen die schrittweise Umsetzung der neuen Aufbau- und Ablauforganisation sowie deren nachhaltige Verankerung im Tagesgeschäft.
Ein zentrales Element dieser Phase ist die personalwirtschaftliche Umsetzung, insbesondere der Prozess der Stellenbesetzungen sowie erforderliche Anpassungen arbeitsrechtlicher Rahmenbedingungen. Die operativen End-to-End-Prozesse werden schrittweise ausgerollt, wobei der Rollout eng mit der Anpassung der IT-Landschaft verzahnt ist. Der Fokus liegt hierbei auf einer pragmatischen Umsetzung unter Wahrung der Kontinuität operativer Abläufe. Oftmals ist eine begleitende Transformation der IT-Systeme notwendig, um die neuen Strukturen überhaupt technisch abbilden und langfristig unterstützen zu können.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der gezielten Unterstützung der Organisation. Dies umfasst strukturierte Maßnahmen im Bereich Change-Management – darunter Trainings- und Coachingformate für Führungskräfte, um sie auf ihre veränderten Rollen vorzubereiten und in ihrer Führungswirkung zu stärken.
Aus unserer Erfahrung ist die Begleitung durch ein Projekt Management Office (PMO) essenziell, welches bereits in den vorherigen Phasen als zentrale Koordinationsinstanz fungierte. Es verantwortet nicht nur das fortlaufende Monitoring des Umsetzungsfortschritts, sondern auch die Fortführung der projektbegleitenden Kommunikations- und Change-Maßnahmen zur Sicherstellung von Transparenz, Akzeptanz und Anschlussfähigkeit.
Erfolgsfaktoren in Entwicklung und Umsetzung
Ein erfolgreiches Design des Target Operating Models und dessen Umsetzung sind durchaus anstrengend und fordernd für eine Organisation. Gemeinsam mit unseren Kunden setzen wir auf eine Reihe zentraler Erfolgsfaktoren, die sich in der Praxis als maßgeblich für die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit von Anpassungen an das Target Operating Model erwiesen haben:
// Generierung von Mehrwert für Kunden: Die Entwicklung eines Target Operating Models verfolgt keinen Selbstzweck. Zukünftige Strukturen müssen sich konsequent an den (auch digitalen) Anforderungen und Erwartungen der Kunden orientieren und einen erkennbaren Mehrwert stiften.
// Konzentration auf E2E-Kernprozesse: Die Gestaltung fokussiert sich auf die unternehmensrelevanten Kernprozesse – sie sind nicht nur maßgeblich für die Wertschöpfung, sondern bieten zugleich das größte Potenzial für zielgerichtete und wirksame Veränderungen.
// Schnell in Optionen denken: Unterschiedlich geprägte Perspektiven und frühzeitige Diskussion von Handlungsoptionen führen nachweislich zu robusteren Lösungen. Eine offene, ergebnisorientierte Auseinandersetzung ist dabei zentraler Bestandteil des Designprozesses.
// Einbindung Top-Management von morgen: Die Führungskräfte von morgen spielen eine Schlüsselrolle in der Umsetzung. Nur wenn sie die zukünftige Struktur mittragen und aktiv gestalten, kann das Modell langfristig tragfähig in der Organisation verankert werden.
Gehen Sie jetzt den nächsten Schritt – und machen Sie aus Ihrem heutigen Betriebsmodell ein zukunftsfähiges Target Operating Model. Wir unterstützen Sie dabei, Strukturen neu zu denken, Effizienzpotenziale zu heben und Ihre Organisation strategisch auszurichten.
Bereit, den nächsten Schritt zu gehen?
Ob erste Gedanken oder konkrete Pläne – wir hören zu, fragen nach und entwickeln gemeinsam weiter. In einem unverbindlichen Erstgespräch klären wir, wo Sie stehen und wie wir Sie unterstützen können.