Disrupt. Digitize. Dominate: Digitale Transformation umsetzen

VonDr. Oliver Laitenberger,Dr. Christoph Seebach
Technology Transformation, Blogartikel

Der digitale Wandel ist kein vorübergehender Trend und schon gar keine Option – für viele Unternehmen ist er eine existenziell notwendige Überlebensstrategie. Besonders in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten dominieren Unternehmen den Markt, die mit skalierbaren Strukturen, effizienten Prozessen und einer durchdachten Architektur die Geschäftsstrategie und das jeweilige Geschäftsmodell optimal unterstützen. Konkret bedeutet das: Digitale Transformation muss in Software gegossen werden – in Nullen und Einsen. Nur so entstehen Innovation, Automatisierung und nachhaltige Wettbewerbsvorteile.

Diese Realität bringt Satya Nadella (CEO, Microsoft) mit der viel zitierten Aussage treffend auf den Punkt: "Every company is a software company. You have to start thinking and operating like a digital company."

Die Botschaft ist angekommen – aber in vielen deutschen Unternehmen noch nicht richtig verstanden. Noch immer spielen IT und Digitalisierung auf Führungsebene nicht die entscheidende Rolle, die einem echten Überlebenskampf gerecht wird.

digitale Transformation: auf die Umsetzung kommt es an

Digitale Transformation als theoretisches Konstrukt reicht nicht aus. Es ist die Umsetzung, die den Unterschied macht. Unternehmen müssen mit Hilfe von Standard- und Individualsoftware ihre digitale DNA formen, um ihren USP nicht nur zu sichern, sondern zu erweitern. Die zentrale Frage ist nicht mehr, ob Unternehmen digitalisieren – sondern wie sie es richtig tun.

Stabilität trifft Flexibilität: Standardlösungen als solides Fundament für die digitale Transformation

Die Einführung standardisierter Softwarelösungen stellt ein Mindestmaß an Digitalisierung für alle Unternehmen sicher. Sei es ein neues ERP oder CRM, ein neues Business System für Banken/Versicherungen oder ein anderes geschäfts- bzw. prozessunterstützendes System. Hierbei stellt sich zunächst die Frage: „welcher Anbieter mit welcher Lösung oder Dienstleistung ist am besten für mein Unternehmen?“. Die Beantwortung hat in der Regel strategischen Charakter und erfordert einen strukturierten Auswahlprozess. Denn die Ziele, die mit dem zugehörigen Umsetzungsvorhaben einhergehen, können nur bei Auswahl des „richtigen“ Anbieters erreicht werden. Hier gilt: Statt lediglich den Status Quo zu ersetzen, soll die neue Lösung Fortschritt ermöglichen und Raum für zukünftige Innovation und Optimierungen schaffen.

Lange Zeit galt die Devise, Standardsoftware maximal anzupassen, um am Ende alle Eventualitäten des Geschäfts abzubilden. Heute setzt sich mehr und mehr durch, prozessual nah am Standard des Systems zu bleiben – und das ist richtig so. Unternehmen setzen verstärkt auf eine „Core-Satellite“-Strategie. Dabei werden Standardsoftware für Kernprozesse genutzt und spezialisierte, maßgeschneiderte Satellitenlösungen für geschäftskritische Differenzierungsmerkmale ergänzt.

Horn & Company Leistungsportfolio
Horn & Company Leistungsportfolio

Fallbeispiel „System- und Anbieterauswahl“

  • Zielsetzung: Ein veraltetes Kernsystem soll durch ein modernes System, welches den spezifischen Anforderungen gerecht wird, ersetzt werden.
  • Anforderungserhebung: Strategie-Workshops mit Führungskräften, Analyse der Ist-Prozesse und Definition von High-Level Zielprozessen, Anforderungserhebung entlang der Zielprozesse mit den Fachbereichen.
  • Auswahlprozess: Durchführung und Steuerung eines strukturierten Auswahlprozesses inklusive Marktanalyse, Request for Information, Request for Proposal und Demo Sessions.
  • Ergebnisse: Auswahl eines Anbieters auf Basis objektiver Bewertungsmethodik, insbesondere auf Basis Anforderungsabdeckung (IT/Fach), Business Case, Risikoeinschätzung, Financial Due Diligence.

Sobald die Auswahl getroffen wurde, beginnt die eigentliche Umsetzung. Die Phasen der Konzeption, Parametrisierung und Entwicklung bis hin zum Go-Live können je nach Projektumfang mehrere Monate oder bei besonders großen Vorhaben sogar Jahre in Anspruch nehmen. Ein regelmäßiger und objektiver „Blick unter die Haube“ ermöglicht eine faktenbasierte Steuerung der Implementierungsdienstleister und stellt sicher, dass Zeitpläne, Budgets und qualitative Anforderungen konsequent eingehalten werden.

Doch erfolgreiche Umsetzung geht weit über reine technische Implementierung hinaus. Ein reibungsloser Projektablauf bis zum Go-Live erfordert eine ganzheitliche Planung und enge Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen. Insbesondere die Konzeption bedarf Fachwissen, Fingerspitzengefühl und hinreichende Dokumentation - Wird hier doch die Basis dessen gelegt, was im nächsten Schritt „gebaut“ werden soll. Test- und Migrationsprozesse sind komplexe Aufgaben, die spezifisches Expertenwissen und ausreichend Zeit erfordern, um eine fehlerfreie Integration in die bestehende IT-Umgebung zu gewährleisten.

Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist zudem ein maßgeschneidertes Change-Management-Konzept, das gezielt auf die Organisation abgestimmt ist. Denn letztendlich entscheidet nicht nur die technische Qualität des Systems über den Projekterfolg, sondern vor allem die Akzeptanz der NutzerInnen. Fehlt diese nach dem Go-Live, bleibt selbst die beste und fehlerfrei implementierte Lösung weit hinter ihrem Potenzial zurück.

Fallbeispiel „Einführung“

  • Zielsetzung: Ablösung Microsoft NAV durch Microsoft Business Central.
  • Anforderungserhebung: Definition Governance, Prozesslandkarte und Soll-Prozesse, Anforderungsdefinition fachlich und technisch (Infrastruktur, Cloud-Ready-Architektur, Integration, Security), Business Case.
  • Umsetzung: Agile Umsetzung auf Basis Core-Satellite-Strategie (Microsoft Business Central als Core mit MS Power Platform-Satelliten für Spezialthemen), Steuerung mehrerer Dienstleister.
  • Ergebnisse: Umsetzungsphase aktuell erfolgreich laufend.

Einzigartigkeit als Erfolgsfaktor: Mit Individuallösungen echte Wettbewerbsvorteile sichern

Mitarbeitende und der Markt haben heute Erwartungen, die Standardlösungen nicht erfüllen können. Sie übertragen ihre persönlichen Digitalerfahrungen mit Amazon oder Google auf die Geschäftswelt und stellen sich die Frage, warum Unternehmen immer noch auf Papierprozesse setzen, anstatt moderne Apps oder digitale Plattformen zu nutzen.

Mit Blick nach innen decken Lösungen wie SAP, Microsoft oder Salesforce viele Unternehmensanforderungen ab. Doch branchenspezifische oder wettbewerbsdifferenzierende Prozesse sind oft nicht in Standardsoftware enthalten. Diese deshalb zu eliminieren, wäre ein strategischer Fehler. Genau in solchen Fällen bietet sich die „Core-Satellite“-Strategie als intelligente Lösung an, um Standardsoftware und Individuallösungen optimal zu orchestrieren. Ein besonders innovativer Ansatz ist hier die Nutzung der Microsoft Power Platform, mit der sich maßgeschneiderte Geschäftsprozesse effizient digitalisieren und nahtlos in bestehende Systeme integrieren lassen.

Auch mit Blick nach außen gilt: Unternehmen müssen über klassische Standardlösungen hinausgehen, um sich digital zu differenzieren. Ob Online-Banking, Versicherungsplattformen, E-Commerce oder digitale Behördendienste – NutzerInnen erwarten heute ein intuitives, reibungsloses Erlebnis. Wer dies nicht bieten kann, verliert KundInnen an die Konkurrenz. Eine maßgeschneiderte digitale Kundenschnittstelle ermöglicht genau das und bietet weit mehr als klassische Standardsoftware. Unternehmen, die hier investieren, bauen nicht nur digitale Services auf, sondern sichern sich einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil.

Entscheidend bei der Umsetzung von Individuallösungen nach „innen“ und nach „außen“ - ist jedoch, die richtige Balance zwischen Individualität, Komplexität und Skalierbarkeit. Statt die „eierlegende Wollmilchsau“ zu entwickeln, sollten Individuallösungen klar definierte Ziele verfolgen und auf den spezifischen Nutzen ausgerichtet sein. Beim Design gilt daher: „Weniger ist mehr“, unabhängig davon, ob es sich um eine Lösung für KundInnen oder interne NutzerInnen handelt. Die Grundlage für den Erfolg bilden klar abgegrenzte Use Cases: die echten Mehrwert schaffen und auf ein überzeugendes Digitalerlebnis, welches die NutzerInnen intuitiv abholt und begeistert, abzielen. Denn es geht längst nicht mehr nur darum, ein funktionierendes Produkt zu liefern, sondern eines, das zur „ersten Wahl“ wird. Kaum etwas ist enttäuschender als eine gut gemeinte, aber schlecht umgesetzte Lösung.

Bei der strategischen Konzeption einer Individuallösung sind vorausschauende Architekturentscheidungen und die Wahl eines passenden Technologie-Stacks entscheidend. Sie stellen sicher, dass die Lösung nahtlos in die bestehende Anwendungslandschaft integriert werden kann und ermöglichen gleichzeitig, künftige Erweiterungen nach einem erfolgreichen Marktstart effizient umzusetzen. Hierfür ist es entscheidend, Individuallösungen als Satelliten zu betrachten, die mit dem Kernsystem verbunden sind und dieses gezielt ergänzen. So können durchdachte und strategisch ausgerichtete Individuallösungen echte Wettbewerbsvorteile schaffen.

Fallbeispiel „Kundenportal“

  • Strategie: Digitalisierung von Geschäftsprozessen zur Realisierung von Effizienz- und Qualitätssteigerungen sowie der Erhöhung der Transparenz in der Zusammenarbeit mit den KundInnen.
  • Konzeption: Ausarbeitung der digitalen Zielprozesse, Auswahl eines geeigneten Technologie-Stacks zur schrittweisen Umsetzung über MVP und Ausbaustufen, Definition des Betriebs & Supports.
  • Change-Management: Schulungen für interne User, Bereitstellung von Informationen für externe NutzerInnen und Aufsetzen des Zusammenspiels aus internem Nutzer- und externem Anwendungs-Support.
  • Technische Umsetzung: Technische Entwicklung eines digitalen Kundenportals zur Abwicklung von Geschäftsfällen und dem sicheren Austausch großer Datenmengen, inkl. Hardware, Testing und IT-Betrieb.

Erfolgreich Transformieren: Digitalisierung braucht Weitsicht, operative Exzellenz und den richtigen Partner

Die erfolgreiche Umsetzung von Standard- und Individuallösungen erfordert strategische Weitsicht, operative Exzellenz und vor allem verlässliche Partner.

Strategische Weitsicht für eine nachhaltige Digitale Transformation

Die Suche nach der besten digitalen Lösung beginnt nicht in der IT, sondern in den Kundenbedürfnissen, dem Geschäftsmodell und in den Geschäftsprozessen. Führungskräfte und Entscheider müssen sich die entscheidenden Fragen stellen:

  • Welche digitalen Lösungen zahlen direkt auf unsere strategischen Ziele ein?
  • Wie schaffen wir Effizienz, Skalierbarkeit und Innovationskraft?
  • Wie können wir nachhaltig Wettbewerbsvorteile sichern?

Daraus lassen sich potenzielle Technologie- und Softwarelösungen ableiten, fundierte Business Cases entwickeln und zentrale Entscheidungsfragen klären – etwa:

  • Make or Buy? Oder doch ein hybrider Ansatz?
  • Standard oder branchenspezifische Plattformen? Welche Lösungen passen strategisch?
  • On-Premises oder Cloud? Welche Architektur ist nachhaltiger?

Um diese Fragen fundiert beantworten zu können, sind tiefe Marktkenntnisse und ein klarer Überblick über Anbieter und Technologien unerlässlich. Unternehmen, die hier falsch entscheiden, riskieren hohe Folgekosten, verpasste Chancen und eine fragmentierte IT-Landschaft.

Operative Exzellenz für eine reibungslose Digitale Transformation

„Hand aufs Herz“: Vielen Unternehmen fehlen internen Kompetenzen und Kapazitäten, um ihre digitale Zukunft eigenständig zu gestalten. Fehlende Fach- und IT-Ressourcen, unklare Roadmaps und langsame Entscheidungsprozesse bremsen Innovationen und setzen Marktpositionen aufs Spiel. Die beste Lösung ist wertlos, wenn sie zu spät kommt oder nicht exzellent umgesetzt wird.

Horn & Company als starker Partner

Erfolgreiche digitale Transformationsvorhaben benötigen daher starke Partner, die nicht nur bei der operativen Umsetzung begleiten, sondern auch auf Führungsebene entscheidende Weichenstellungen einleiten, damit die dortigen Verantwortlichen nachhaltig erfolgreich sind. Denn: Kein Unternehmen kann alle Facetten der Digitalisierung allein abdecken. Partner helfen dabei, die richtigen Entscheidungen zu treffen, Risiken zu minimieren und den Transformationsprozess konsequent voranzutreiben – von der Systemauswahl über die agile Umsetzung bis hin zur langfristigen Optimierung. Denn in einer zunehmend digitalen Welt entscheidet nicht nur die Technologie über den Erfolg, sondern vor allem das Zusammenspiel aus Fachwissen, Erfahrung und partnerschaftlicher Zusammenarbeit.

Wer Wettbewerbsvorteile sichern, Prozesse optimieren und Innovation beschleunigen will, braucht mehr als einen IT-Dienstleister – er braucht einen strategischen Partner, der den digitalen Wandel von der Vision bis zur Umsetzung begleitet. Alles aus einer Hand, sozusagen „all inclusive“! Denn nur wer Technologie, Business und Strategie klug verbindet, wird im digitalen Zeitalter nicht nur bestehen, sondern dominieren.

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