Digitaler Wandel und digitale Wallets – neue Kundenschnittstellen und Chancen

VonJens Keller,Dr. David Schoppa
Banken, Artikel

Der digitale Wandel und die Pandemie haben die Nachfrage nach digitalen Wallets erheblich beschleunigt. Kunden möchten verstärkt eine zentrale Plattform zur Verwaltung ihrer (finanziellen) Bedürfnisse nutzen – beispielsweise für digitale Payments an der Ladenkasse, die digitale Speicherung und Nutzung von Bonuskarten bis hin zur Hinterlegung und Verwaltung digitaler Assets. Aus diesem Grund werden digitale Wallets zukünftig als „First Point of Contact“ immer relevanter. Sie haben perspektivisch das Potenzial, Konto, Depot und Portemonnaie in einer Anwendung zu bündeln.

Banken unter Druck: Konkurrenz durch BigTech und regulatorische Entwicklungen

Im Zuge des digitalen Wandels hängt die kundenseitige Nutzung und folglich der Erfolg digitaler Wallets stark von ihrer Reichweite bzw. Netzwerkeffekten, der Benutzerfreundlichkeit sowie der Möglichkeit ab, relevante Token zu hinterlegen. Gerade in diesen Bereichen sind die (Big-)Tech-Lösungen den klassischen Finanzdienstleistern voraus.

Dabei besitzen Banken und Sparkassen ein hohes Maß an Kundenvertrauen – ein entscheidender Vorteil, um sich als relevanter Anbieter einer eigenen Wallet-Lösung zu positionieren. Folglich könnten Banken und Sparkassen mit einem wettbewerbsfähigen und kundenzentrierten Angebot die Kundenschnittstelle absichern und langfristig die eigene Relevanz im Markt stärken.

Strategische Optionen für Banken und Sparkassen

Um nicht durch die Wallet-Ökosysteme der bankenfremden Wettbewerber marginalisiert zu werden, benötigen Banken und Sparkassen ein Angebot, das die erforderlichen Netzwerkeffekte erzeugen kann. Diese können beispielsweise durch eine (pan-)europäische Lösung erreicht werden. Eine entsprechende Kooperation ist im Sommer 2024 mit Wero im deutschen Markt gestartet – allerdings als Soft Launch mit einem begrenzten Funktionsumfang.

Die bankseitige Positionierung von Wero ist daher ein klassischer Trade-off, der umfassend diskutiert werden sollte. Denn durch überzeugende KPIs könnte sich Wero beispielsweise als Wallet der Banken für den Digitalen Euro „bewerben“. Dadurch wird Wero zu einer strategischen Wette, die nur bei einer breiten Kundenakzeptanz gewonnen werden kann – wofür letztlich die Banken und Sparkassen verantwortlich sind.

Fazit: Jetzt im digitalen Wandel aktiv werden

Der digitale Wandel eröffnet Banken und Sparkassen jetzt die Chance, sich als zentrale Anbieter einer relevanten Wallet-Lösung zu positionieren – entweder in der Form von Wero oder auch mittels anderer Optionen. Wer zögert, überlässt das Feld den Nicht-Banken.

Allerdings erfordert das Wallet-Angebot eine klare Strategie, eine smarte Integration und gezielte Vertriebsmaßnahmen. Horn & Company unterstützt Banken und Sparkassen dabei, sich optimal zu positionieren und die Kundenschnittstelle zu sichern – kontaktieren Sie uns jetzt!

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